Fonds und Steuern: Was Anleger beachten müssen

Bei der Anlage in Fonds müssen Anleger nicht nur die Rendite im Auge behalten, sondern auch die steuerlichen Aspekte beachten. Die Besteuerung von Fonds kann je nach Art des Fonds, der Haltedauer und der Höhe der Erträge variieren. In diesem Artikel möchten wir Ihnen einen Überblick über die Besteuerung von Fonds in Deutschland geben und Ihnen aufzeigen, worauf Sie als Anleger achten müssen.

Arten von Fonds und ihre steuerliche Behandlung

Grundsätzlich lassen sich Investmentfonds in verschiedene Kategorien einteilen, die jeweils unterschiedlich besteuert werden. Offene Investmentfonds unterliegen in der Regel der Investmentsteuer, während geschlossene Fonds oft als Personengesellschaften behandelt werden. Auch ETFs und Anlagezertifikate haben ihre eigenen steuerlichen Besonderheiten.

Investmentsteuer bei offenen Investmentfonds

Offene Investmentfonds, wie beispielsweise Aktienfonds oder Rentenfonds, unterliegen seit 2018 der Investmentsteuer. Dabei wird die Besteuerung der Erträge auf Fondsebene vorgenommen, was für Anleger zu einer Entlastung führen kann. Die Investmentsteuer wird von der Kapitalverwaltungsgesellschaft abgeführt und beträgt in der Regel 15 Prozent auf Erträge aus dem Fondsvermögen.

Steuerliche Behandlung geschlossener Fonds

Geschlossene Fonds, auch als Private Equity oder Immobilienfonds bekannt, werden in der Regel steuerlich wie Personengesellschaften behandelt. Das heißt, Anleger müssen ihre Erträge aus geschlossenen Fonds in ihrer persönlichen Einkommensteuererklärung angeben und versteuern. Hier kann es zu einer Progression der Steuersätze kommen, je nach Höhe der Erträge und des persönlichen Einkommens.

Steuerliche Aspekte bei ETFs und Anlagezertifikaten

Auch ETFs und Anlagezertifikate haben ihre eigenen steuerlichen Besonderheiten. Bei ETFs werden Erträge in der Regel ausschüttend oder thesaurierend besteuert, je nachdem ob die Erträge direkt an den Anleger ausgeschüttet werden oder im Fonds reinvestiert werden. Anlagezertifikate können zu steuerlichen Ereignissen führen, wenn beispielsweise ein Basiswert verkauft wird oder eine Barrierenverletzung eintritt.

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Haltedauer und Steuerfreiheit

Die Besteuerung von Fonds hängt auch von der Haltedauer der Fondsanteile ab. Wer seine Fondsanteile länger als ein Jahr hält, kann von der sogenannten Spekulationsfrist profitieren und Erträge steuerfrei realisieren. Kurzfristig gehaltene Fondsanteile hingegen unterliegen der Abgeltungssteuer von derzeit 25 Prozent.

Steuerliche Freibeträge und Verlustverrechnung

Als Anleger können Sie auch von steuerlichen Freibeträgen profitieren. Der sogenannte Sparer-Pauschbetrag von derzeit 801 Euro für Singles und 1.602 Euro für Verheiratete gilt für alle Kapitalerträge, also auch für Erträge aus Fonds. Verluste aus der Veräußerung von Fondsanteilen können mit Gewinnen aus anderen Kapitalanlagen verrechnet werden und mindern somit die Steuerlast.

Fazit

Bei der Anlage in Fonds sollten Anleger neben der Rendite auch die steuerlichen Aspekte im Blick behalten. Die Besteuerung von Fonds kann je nach Art des Fonds, der Haltedauer und der Höhe der Erträge variieren. Es lohnt sich daher, sich mit den steuerlichen Besonderheiten von Fonds auseinanderzusetzen und gegebenenfalls steuerliche Beratung in Anspruch zu nehmen. Mit dem richtigen Wissen können Anleger ihre Steuerlast optimieren und somit mehr Rendite aus ihren Fonds erzielen.

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